Mit einer höchst abwechslungsreichen Jubiläumsveranstaltung hat der Verein “SMOG e.V.” am Freitagabend im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Erster Vorsitzender Erwin Maisch konnte viele Gäste, Freunde des Vereins sowie langjährige Sponsoren und Unterstützer willkommen heißen. Die Festrede hielt der frühere hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.
OSTHESSEN NEWS hatte im Vorfeld ausführlich den Werdegang von “SMOG e.V.” beziehungsweise der Initiative “Schule Machen Ohne Gewalt” geschildert.
Die Jubiläumsveranstaltung, durch die FFH-Moderatorin Julia Nestle führte, zeichnete sich durch einen lockeren und dennoch würdigen Rahmen aus, hervorragend musikalisch gestaltet von Tilo Neuhof (Violine), Anca Lupu und Neele Semmler (beide Klavier) und Lorenz Rödiger (Saxophon). Talkrunden wechselten sich ab mit Darbietungen, die die Arbeit von “SMOG” den Besuchern näher brachten.
Beteiligt daran die Don-Bosco-Schule Künzell mit ihrem “Klassenrat” unter Anleitung von der stellvertretenden Schulleiterin Silke Weigelt, die Jahnschule Hünfeld mit “Streitschlichter” sowie eine Gruppe von “VdSiS” (Von der Straße ins Studio), die verschiedene Rap-Einlagen darbot, die auch bei YouTube höchst erfolgreich sind. Gekommen war auch “VdSiS”-Gründer und Vorsitzender Timm Fütterer.
Sehr persönliche Grußworte entboten per Videoschalte Rudi Völler und Sebastian Kehl, ergänzt durch Songwriter Chris de Burgh. Der hatte einen Scheck der “spotlight muscialproduction” (Robin Hood) in Höhe von 10.337 Euro an Erwin Maisch übergeben und sich von der “SMOG”-Idee höchst interessiert gezeigt. “Wieder einen Mitstreiter gewonnen”, freute sich der Erste Vorsitzende, der sich zudem sehr angetan von der persönlich gehaltenen Würdigung durch Manuela Schmermund freute, Sportschützin und Goldmedaillen-Gewinnerin bei
den Paralympics 2004.
Fuldas Bürgermeister Dag Wehner sprach von einem “herausragenden Jubiläum” und erinnerte sich an eine erste Begegnung mit dem “SMOG”-Projekt 2007/2008 während einer Bürgermeister-Dienstversammlung, bei der Erwin Maisch “mit viel Empathie und Begeisterung” seine Pläne vorgestellt hatte. Die von “SMOG” praktizierte Vernetzung in die Zivilgesellschaft hinein sei sehr wichtig.
Maisch selbst blickte ebenfalls kurz auf die Anfänge zurück und freute sich sehr, unter anderem auch den neuen Präsidenten des Polizeipräsidiums Osthessen, Michael Tegethoff, begrüßen zu können. Überhaupt gebe es sehr viele Mitstreiter, die hinter “SMOG” stehen: “Es ist unser aller Projekt”. Dankbar erinnerte er sich an Unterstützer, die inzwischen gestorben sind und nannte unter anderem Dr. Peter Szepanek, Horst Eckel, Werner Damm, Gero Kolter und Winfried Aufenanger.
Als “einer der Männer der ersten Stunde”, mit der Mitgliedsnummer 15, hielt der frühere Ministerpräsident Volker Bouffier einen sehr persönlichen Blick auf den Jubiläumsverein. Dieser sei in der Region verwurzelt, was auch an dem guten persönlichen Miteinander der handelnden Personen liege. Neben der Aufklärung sei das Verhüten von Straftaten sehr wichtig, so Bouffier, der einst auch hessischer Innenminister gewesen war.
“Es gilt, zu verhindern, dass es Opfer gibt. Das ist der Kern!” Und er betonte wörtlich: “Ich sage Dank für jene, die nicht zum Opfer wurden. Aber ich sage auch Dank für jene, die nicht zum Täter geworden sind” - Persönliche Entwicklungen, die in keiner Statistik erfasst seien.
Abschließend wünschte Bouffier den “SMOG”-Verantwortlichen und allen diejenigen, die - auf welche Weise auch immer - an den Projekten beteiligt sind, dass das Feuer weiter brenne. “Diese Stadt und diese Region können sich glücklich schätzen, dass es ‚SMOG’ gibt. Ansonsten müsste man ‚SMOG’ erfinden!”
Moderiert von Julia Nestle stellten sich dann in einer Talkrunde neben Volker Bouffier und Erwin Maisch noch Geschäftsführerin Heide Aust, Referentin Claudia Fink und Professor Dr. Michael Fingerle (Goethe-Uni Frankfurt/Main) vor. Aust schilderte Glücksmomente ihrer Arbeit, wenn man in leuchtende Kinder- und Jugendaugen schauen dürfe, sprach aber auch von Nackenschlägen und Herausforderungen. Unter anderem dann, wenn man am Jahresanfang überlegen müsse, wie 200.000 Euro an Einnahmen generiert werden könnten oder wenn man aufgrund bürokratischer Vorgehensweise bei der EU in Brüssel plötzlich mit einem Fehlbetrag von 90.000 Euro konfrontiert werde. Professor Fingerle brachte das Fazit des Abends schließlich auf den Punkt:”,SMOG’ ist erfolgreich, weil es gut ist!”. Oder, wie es Volker Bouffier formuliert hatte: “Dieser Verein hat ganz viel Herz!” (Bertram Lenz - Osthessen News)