Corona - Was nun?

Viele Menschen leiden unter Corona, verlieren gar ihr Leben. Weite Teile unseres Zusam­men­le­bens sind betroffen. Gerade die Bereiche, die den Kontakt von oder mit Menschen betreffen, müssen zum Teil erheb­liche Einschrän­kungen ertragen oder kommen ganz zum Erliegen.

So ist auch für SMOG e.V. schon im letzten Jahr eine noch nie dage­we­sene Situa­tion entstanden. Was machen wir, wenn die Vermitt­lung unseres Programms vor allem über Sozi­al­kon­takte läuft, die nicht mehr möglich sind?

Uns war schnell klar: Wir konzen­trieren uns auf das, was die Pandemie zulässt und bereiten uns auf die Zeit danach vor.

Die Umstel­lung der Geschäfts­stelle auf Home­of­fice und das Arbeiten des Vorstands von Hause sowie die Sitzungen über das Internet waren erste Schritte.

Unser Bene­fiz­kon­zert mit dem Hessi­schen Poli­zei­or­chester haben wir noch im März letzten Jahres abge­sagt und auf den 17.9.2021 verlegt. Viel­leicht ist dann eine Durch­füh­rung wieder möglich. Schon länger geplante Semi­nare, wie die Streit­schlich­ter­aus­bil­dungen in verschie­denen Schulen wurden zurück­ge­stellt und in das Jahr 2021 verschoben. Die SMOG-Eltern­schulen mussten ausfallen, um nur einige Akti­vi­täten aufzuzeigen.

Doch schon im Sommer 2020 erreichten uns zahl­reiche Anfragen, ob wir trotz Corona nicht doch das Seminar „Nicht mit mir“ in den Grund­schulen durch­führen könnten. Nach Bera­tungen mit unseren Refe­renten und gemeinsam mit den Schulen wurde ein Konzept für die Umset­zung erar­beitet. Von der Fa. Küchen- Sommerlad in Fulda wurden uns 1.000 Masken kosten­frei zur Verfü­gung gestellt.

So konnten insge­samt 48 Semi­nare durch­ge­führt werden. Eine darauf zurück­zu­füh­rende Infek­tion wurde dabei nicht regis­triert. Immerhin sind pro Seminar 4 x 2 Stunden Unter­richt vorgesehen.

Als es im Herbst wieder schlimmer mit Corona wurde, waren keine Semi­nare mehr möglich.

Die Folgen der Pandemie zeigten uns aber auch, dass wir total richtig lagen, als wir mit dem inter­ak­tiven Lern­pro­gramm „Cool and Safe“ (www.coolandsafe.eu) bereits im Jahr 2013 ein Angebot für Kinder von 7-12 Jahren über das Internet kosten­frei für die Nutzer einge­stellt haben.

Das Programm, das auch Teil des Ange­bots in den hessi­schen Grund­schulen ist, stärkt die Kompe­tenzen der Kinder in gefah­ren­ge­neigten Lebens­si­tua­tionen. Weil span­nend mit 41 Kurz­filmen und dem Avatar „Smoggy“ gemacht, finden es die Kinder „echt cool“.

Mitt­ler­weile haben wir mehr als eine Million Zugriffe welt­weit auf das Programm im letzten Jahr gehabt. „Cool and Safe“ ist wissen­schaft­lich mehr­fach mit posi­tiven Bewer­tungen evalu­iert und als eines der besten Lern­pro­jekte welt­weit mit dem Come­nius-Siegel, der Come­nius-Medaille und dem Erasmus-Siegel ausge­zeichnet worden.

Leider gibt es das von der EU geför­derte Programm bisher nur in Deutsch und Französisch. 

Corona drängte uns förm­lich, das Programm in weiteren Spra­chen zur Verfü­gung zu stellen.

Mit nahezu 34.000,-€ für eine Englisch- und Spanisch­ver­sion mussten jedoch erheb­liche Mittel aufge­bracht werden. Es gelang aber, in relativ kurzer Zeit unsere Partner von der Inter­na­tional Police Asso­cia­tion, Deut­sche Sektion, und Jolly­dent e.V. als Unter­stützer zu gewinnen. Die Heinz Trox-Stif­tung sprang mit ein und letzten Endes betei­ligte sich das Hessi­sche Kultus­mi­nis­te­rium an der Finan­zie­rung. Wir konnten den Auftrag erteilen und werden in den nächsten Monaten die beiden neuen Spra­chen für die Nutzer kosten­frei anbieten.Für uns ist dies ein Muster­bei­spiel für das Zusam­men­wirken von ehren­amt­li­chem Enga­ge­ment, privater Hilfe und staat­li­cher Förde­rung zum Wohle unserer Kinder.

Derzeit haben wir einen weiteren Förder­an­trag für die Spra­chen Italie­nisch, Russisch, Türkisch, Arabisch und Farsi bei „Deutsch­land rundet auf“ gestellt, um in Deutsch­land sozial benach­tei­ligten Kindern und Eltern mit sprach­li­chen Barrieren das Programm zugäng­lich machen zu können. Neben dem Anliegen, auch diese Kinder stark zu machen, wäre es auch eine Möglich­keit, diese Menschen schneller und besser zu integrieren.

Dass in Corona-Zeiten der virtu­ellen Infor­ma­tion immer mehr Bedeu­tung zukommt, ist für jeden erkennbar. Daher war es nur folge­richtig, dass sich SMOG e.V. gerade auch in Corona-Zeiten bei „netw@ys“ im Land­kreis Hers­feld-Roten­burg betei­ligt. „netw@ys“ ist ein Zusam­men­schluss medi­en­päd­ago­gisch arbei­tender Insti­tu­tionen und Personen, der über das Internet zahl­reiche Eltern­abende „Eltern fragen - netw@ys antwortet“ mit unter­schied­li­chen Themen (z.B. Online­sucht) ange­boten hat und anbietet.

Beson­ders erfreu­lich, dass das Projekt „Künste öffnen Welten“ auch 2019/2020 mit dem Stück „Eine Lullus­reise – die Kraft der Kasta­nien“ und in diesem Jahr mit „Ost/­West-Konflikt“ trotz Corona fort­ge­setzt werden konnte. Mit Hilfe des Inter­nets wurden die Work­shops durch­ge­führt und mit der Teil­nahme von fast 100 Kindern konnten tolle Ergeb­nisse erzielt werden.

Auch bei dem Projekt „Von der Straße ins Studio“ mussten die digi­talen Möglich­keiten des Mitein­an­ders genutzt werden. So fanden die Work­shops, in denen die Kinder ihre eigenen You-Tube-Videos herstellen, alle­samt über das Internet statt. Dabei nutzen die betei­ligten Kinder zum Teil ihre eigenen Smart­phones und brachten so eine eigene Krea­ti­vität bei den Aufnahmen und Texten mit ein. Manches ging dabei besser als gedacht. Unter VdSiS sind die Ergeb­nisse auf You-Tube zu sehen.

Natür­lich haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie es in Corona-Zeiten mit der SMOG-Eltern­schule weiter­geht. Erste Über­le­gungen gab es bereits im letzten Jahr, das Programm über das Internet als Webinar anzu­bieten. Die ersten Schritte in diese Rich­tung sind gegangen. Viel­leicht gelingt es uns auch hier, aus der Not eine Tugend zu machen.

Ein nächstes Thema hätte es für SMOG e.V. ohne Corona bestimmt nicht gegeben. Das von der Hessi­schen Landes­re­gie­rung aufge­legte Sonder­pro­gramm „Digi­ta­li­sie­rung der Vereins­ar­beit“ war für uns die Initi­al­zün­dung, unsere Arbeits­ab­läufe der Vorstands­ar­beit, der Mitglie­der­ver­wal­tung und unsere Darstel­lung über unsere Home­page www.smogline.de mit Blick­rich­tung Digi­ta­li­sie­rung zu überprüfen.

Sehr schnell wurde uns klar, dass wir hier einen erheb­li­chen Nach­hol­be­darf haben. So wurde ein Förder­an­trag gestellt und wir arbeiten mit Hoch­druck daran, uns in diesem Bereich wesent­lich besser aufzustellen.

Dass Corona auch die Einnahmen eines Vereins wie SMOG e.V. negativ beein­flusst, liegt auf der Hand. Wenn man weiß, dass der Verein aus Mitglieds­bei­trägen, Förder­gel­dern und Spenden alle Ausgaben abde­cken muss, kann man sicher sagen, dass das schwere Zeiten sind. Unser Dank gilt daher allen, die uns geholfen haben und noch helfen, unsere ehren­amt­liche Arbeit zum Wohle der Menschen, auch über unsere Region hinaus, zu erfüllen.

Dass wir wieder vermehrt ange­for­dert werden, wenn dies die Corona-Lage zulässt, zeigen die Erfah­rungen aus dem letzten Sommer. Daher rechnen wir mit einer ca. 20%igen Stei­ge­rung bei den Nach­fragen. Wir bereiten uns darauf vor.

Trotz aller Probleme für unsere Arbeit, sind dies doch verschwin­dende Dinge, bedenkt man das Leid, das Corona vielen Menschen mit Krank­heit, Tod oder dem Verlust des Arbeits­platzes gebracht hat und ich möchte es an dieser Stelle deut­lich sagen: Wir alle sollten hier Empa­thie und Demut zeigen und denen täglich danken, die sich Tag für Tag für unsere Gesund­heit einsetzen und dies manchmal sogar mit ihrem Leben bezahlen.



Bild­un­ter­schriften:

Bild 1- Das Kinder­film­team von „Cool and Safe“ vor Corona

Bild 2- Unser „Smoggy“ im inter­ak­tiven Lern­pro­gramm „Cool and Safe“


Kinder bei Dreharbeiten

SMOG


Das Kinder­film­team von „Cool and Safe“ vor Corona


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