Hessen hat in den zurückliegenden Monaten rund 300 ukrainische Lehrkräfte und Personal mit professioneller pädagogischer Erfahrung eingestellt, die je nach Qualifikation und Sprachkenntnissen eingesetzt werden.
Die Kinder und Jugendlichen sollen so nicht den Bezug zum ukrainischen Unterricht verlieren und es soll ihnen eine Brücke für eine mögliche Rückkehr in ihre Heimat gebaut werden.
Fast 180 der 300 eingesetzten Lehrkräfte waren dieser Tage in der Klinger Schule in Frankfurt/Main zu einem Workshop Tag anwesend. Das vom Hessischen Kultusministerium ausgerichtete Treffen wurde auch vom ukrainischen Generalkonsul Kostiuk begleitet.
Da die Lehrkräfte aus der Ukraine nicht nur bei der Sprachförderung helfen, sondern die Kinder auch bei der Integration unterstützen und ihnen wertvollen Halt geben, präsentierte der Verein „Schule machen ohne Gewalt (SMOG)“ e. V. mit den beiden Vorstandsmitgliedern Max Ostrowski und Alfred Hau, das auch in ukrainischer Sprache im Internet unter www.cooolandesafe.eu kostenfrei abrufbare Lernprogramm „Cool and Safe“ für Kinder von 7-12 Jahren.
„Es war begeisternd zu erleben, welchen Zuspruch wir erlebt haben und welches Engagement die ukrainischen Lehrkräfte zeigten.“, waren sich beide einig und ergänzen, „Sämtliche Lehrerhandbücher und Aufgabenhefte für die Kinder sind ´an die Frau gebracht worden‘. Wir sind sicher, die, die bei uns waren, machen das in ihren Schulen weiter. Wir freuen uns, dass wir den Tag für diese Menschen bereichern konnten“
„Cool and Safe“ ist ein interaktives Lernprogramm von SMOG e. V., mit dem Kinder ihre Kompetenzen steigern können, um sich in Gefahrenlagen des Alltags, z. B. im Internet, besser zu behaupten. Das Programm ist in der Grünen Liste Prävention gelistet und mehrfach weltweit ausgezeichnet worden. Es ist in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch und Ukrainisch, einschließlich der Lernmittel, kostenfrei abrufbar.
Bildunterschrift:
Zufriedene Gesichter der Lehrkräfte bei SMOG e. V.
Zahlen und Fakten
20.000 ukrainische Kinder und Jugendliche sind seit Kriegsausbruch in den hessischen Schulen aufgenommen und sprachlich gefördert worden.
Niemals zuvor besuchten so viele schutzsuchende Kinder und Jugendliche aus weltweiten Krisengebieten so viele Intensivsprachfördermaßnahmen in Hessen.
900 noch nicht schulpflichtige ukrainische Kinder besuchen die verpflichtenden schulischen Vorlaufkurse zum Erlernen der deutschen Sprache noch vor der Einschulung ins erste Schuljahr.
Über 3000 Ukrainer, die in den vergangenen Monaten in den Schulen Intensivklassen besuchten, haben Hessen inzwischen wieder verlassen.
Landesweit sind zum Halbjahr bereits mehr als 350 ukrainische Kinder und Jugendliche mit ausreichenden Deutschkenntnissen vollständig in die Regelklasse gewechselt.
Mit einer Anzahl von 1940 sind an Hessens Schulen so viele Intensivklassen wie nie zuvor eingerichtet, allein über 900 neue in den vergangenen zwölf Monaten.
Von den über 34000 Schülern insgesamt kommen derzeit nahezu 16000 aus der Ukraine, rund 11000 Kinder und Jugendliche aus Ländern außerhalb der EU mit hohem Flüchtlingsaufkommen wie Afghanistan, Syrien oder Somalia.