Cool sein – Cool bleiben ist ein Antigewalttraining, das für Schülerinnen und Schüler des 8. Schuljahres und das Lehrpersonal angeboten wird.
Hintergrund
Streitigkeiten und Auseinandersetzungen unter Kindern und Jugendlichen gab es und wird es auch in Zukunft geben. Bisher konnten staatliche Institutionen durch präventive und repressive Maßnahmen dieses Phänomen in einem für die Gesellschaft erträglichen Rahmen halten. Es ist jedoch zu beobachten, dass Gewalt eine neue Dimension erreicht hat. Immer öfter muss eingestanden werden, dass gegen junge Intensivtäter mit erhöhter Gewaltbereitschaft die hergebrachten Schritte nicht wirksam sind. Die Bekämpfung dieser Art von Jugenddelinquenz muss überdacht werden und erfordert neue Strategien.
Schulen sind ein zentraler Bereich im Leben junger Menschen. Hier können sie nicht, anders als in ihrer Freizeit, Konflikten erforderlichenfalls aus dem Weg gehen. Hier müssen sie an fünf Tagen in der Woche anwesend sein. Der räumlich begrenzte Schulkomplex lässt dem potentiellen Opfer kaum eine Chance, vor dem Aggressor zu fliehen.
Was will „Cool sein – cool bleiben“ erreichen?
Mit seinem klar gewaltfreien Ansatz will das Trainingsprogramm Optionen aufzeigen und den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, für sich (ganz persönliche und an den persönlichen Möglichkeiten des Einzelnen orientierte) Handlungsoptionen zu entwickeln. Es geht dabei vor allem darum, die „Sprachlosigkeit in Gewaltsituationen zu überwinden“.
In Trainingsseminaren werden Möglichkeiten erörtert und durchgespielt, nicht von vornherein als Opfer in einer Gewalttat zu reagieren. Durch praktische Anregungen und kritische Betrachtung eigenen Verhaltens, wird auf richtiges Intervenieren in gewaltgeneigten Situationen hingewirkt, wobei folgende Themen behandelt werden:
- Kommunikationsebenen
- Täterverhalten
- Opferverhalten
- Helferverhalten
Ein kurzer Blick auf die Inhalte
Wenn’s anderen passiert?
Tu was – aber spiel nicht den Helden
• Mach den ersten Schritt – sprich andere an, damit sie auch helfen
• Vermeide Körperkontakt – halte Abstand
• Sprich nur das Opfer an – lass den Täter in Ruhe
• Hol Hilfe, wenn andere in Not sind, z.B. Polizei (Tel.: 110)
Wie läuft’s?
Schon mal…
• Stress gehabt?
• was auf die Nase bekommen?
• gedisst oder fertig gemacht worden?
Keiner ist gern Opfer von Gewalt. Damit du schnell und richtig auf Ärger reagieren kannst, solltest du unseren Flyer lesen.
Halt dich an folgende Tipps – dann bist du auf der sicheren Seite.
So geht’s!
• Clever sein – Gewalt aus dem Weg gehen
• Mach keinen Stress
• Locker bleiben – das entschärft
• Lass dich nicht anmachen
• Pass auf, was du sagst
• Selbstbewusst auftreten – mach dich nicht selbst zum Opfer
Wenn’s dir passiert?
• Abstand zum Gegner herstellen
• Setze sofort klare Grenzen ohne zu beleidigen
• Werde laut – mach auf dich aufmerksam („Lass mich in Ruhe!“)
Auch hier gilt: Bleib locker – entspann die Situation
Träger: Schule machen ohne Gewalt (SMOG) e.V., Polizeipräsidium Osthessen