Ein neuer Name und kulturelle Kompetenzen von Jugendlichen dokumentiert.
Hinter der mühevollen Erarbeitung eines Charakters im Theaterspiel öffnen sich Welten, die individuell und mit „Eigenem“ gefüllt werden können. Kulturelle Bildung bietet viel Freiraum für eigenes Gestalten, für Fantasie und Ausdruck. Dass die Theaterarbeit große Potenziale weckt, ist sich Andrea Exner sicher.
Theaterprojekte sind Angebote Kultureller Bildung, bei denen die Kinder und Jugendlichen nicht nur fachliches Wissen und Methoden erfahren, sondern auch viel über sich selbst. Sie lernen, gemeinsam in einer Gruppe Ziele umzusetzen, kreative Lösungen zu finden und Verantwortung zu übernehmen. Ausdauer, Kommunikationsvermögen, Toleranz und Kritikfähigkeit werden gefordert und gefördert.
Um die positive Wirkung kultureller Bildungsarbeit sichtbar zu machen und Jugendliche in ihren Fähigkeiten zu stärken und wertzuschätzen, hat die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung den Kompetenznachweis Kultur entwickelt. Personalverantwortliche z. B. erhalten mit ihm ein Bild von den Stärken und Kenntnissen einer Bewerberin / eines Bewerbers ohne sich allein auf ein Schulzeugnis verlassen zu müssen. „Der Kompetenznachweis Kultur ist ein anerkanntes Dokument, ein Bildungspass. Er dokumentiert auf Grundlage des europäischen Referenzrahmens das künstlerisch-kreative Engagement und die dabei sichtbar gewordenen Kompetenzen.“, so Exner, die als zertifizierte Beraterin diesen nun für sieben Jugendliche erstellt hat. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde ihnen die deutliche Wertschätzung für das, was sie im Rahmen der längerfristigen kulturpädagogischen, künstlerischen Projekte geleistet haben, ausgesprochen.
Andrea Exner, die auch Mathematik und Deutsch unterrichtet, ist es mit Kreativität, flexibler Gestaltung und guten Kooperationen an der Konrad-Duden-Schule gelungen, gute Theaterpädagogik dauerhaft zu integrieren und anspruchsvolle Projekte umzusetzen. Ein Bildungsbündnis, bestehend aus der AG Theater der KDS, SMOG e. V., Hoehlsche Buchhandlung und Freiwillige Feuerwehr Bad Hersfeld, ist seit 2016 im Förderprogramm „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung aufgenommen und bildet das Fundament für die erfolgreiche Theaterarbeit der „Bad Hersfelder TheaterLöwen“. Heide Aust übernimmt mit SMOG e. V. die Trägerschaft für die Theaterprojekte, Hoehlsche Buchhandlung und Freiwillige Feuerwehr unterstützen bei der Organisation. Zur Theatergruppe gehören neben den Schülerinnen und Schülern der AG Theater der Konrad-Duden-Schule auch Kinder und Jugendliche, die nicht an der KDS sind. Ehemalige Teilnehmende, die der Theaterarbeit treu geblieben sind, helfen als Betreuerinnen und Betreuer. Die künstlerische Co-Leitung übernimmt bereits seit fünf Jahren der niederländische Musicaldarsteller Jurriaan Bles.
Nach der Übergabe der Kompetenznachweise wurde die Theatergruppe auf den, nach lebhaften Diskussionen, gemeinsam gefundenen Namen getauft: „Bad Hersfelder TheaterLöwen“.
Der Löwe symbolisiert dabei die Gewandtheit, den Mut und das selbstbewusste Auftreten, die es braucht, im Rampenlicht zu stehen, und zeigt die Verbindung zu Bad Hersfeld und Hessen, ist er doch Teil dieser beiden Wappen.
Nach u. a. „Die Vitalisnacht“, „Lullusreise oder Die Kraft der Kastanien“ und „Von Trabis, Tipis und Weckewerk“ arbeiten die etwa 75 Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren aktuell an der siebten Jugendtheater-Produktion, die wieder Themen der Hersfelder Stadtgeschichte lebendig werden lässt und in 2024 präsentiert werden wird. Die Öffentlichkeit darf gespannt sein!
Von links nach rechts:
Nils Goldmann, Janina Goy, Lunis Landefeld, Andrea Exner
Von links nach rechts:
Vordere Reihe:
Nisma El Ouariachi, Iva Lokova, Deavin Metz, Leon Hartmann
Hintere Reihe:
Jurriaan Bles, Andrea Exner